NEPAL
Nachhaltige pharmazeutische Versorgung im Himalaya / Stärkung der Gleichstellung von Frauen
Apotheker ohne Grenzen ist in Nepal mit zwei Projekten aktiv. Seit 2022 unterstützt AoG lokale Gesundheitsposten vor allem in ländlichen Regionen. Dabei übernimmt der Verein eine bedeutsame Rolle in der Gesundheitsversorgung ein, indem AoG in Zusammenarbeit mit dem Partner EcoHimal Nepal die Betreuung von fünf Gesundheitsposten und einem Krankenhaus sicherstellt.
Seit 2017 setzt sich Apotheker ohne Grenzen außerdem gemeinsam mit dem lokalen Partner phect-Nepal für die Stärkung der Rechte und der Gesundheit von Frauen in Nepal ein. Im Fokus steht dabei die Aufklärungsarbeit zu wichtigen Aspekten sexueller und reproduktiver Gesundheit, um Frauen und Mädchen einen selbstbestimmten Umgang mit diesen sensiblen Sachverhalten zu ermöglichen.
Nepal
LÄNDERFAKTEN
Bevölkerung
Ca. 31 Millionen (davon 1,5 Mio in Kathmandu)
Bevölkerungsdichte
207 Personen je km2
Human Development Index (HDI)
Platz 131 von 191
Projektinformationen
Projektlaufzeit
Seit 2022 (EcoHimal) bzw. seit 2017 (phect)
Projektpartner
EcoHimal Nepal; phect-NEPAL (Public Health Concern Trust Nepal)
Projektregion
Solukhumbu, Gemeinde Mahakulung (EcoHimal); Gemeinde Dakshinkali im Ballungsraum Kathmandus (phect)
Nachhaltige pharmazeutische Versorgung im Himalaya
Was macht Apotheker ohne Grenzen in der Entwicklungszusammenarbeit
Apotheker ohne Grenzen ist seit 2022 in Nepal aktiv und unterstützt lokale Gesundheitsposten vor allem in ländlichen Regionen. AoG übernimmt dabei eine bedeutsame Rolle in der Gesundheitsversorgung, indem der Verein in Zusammenarbeit mit dem Partner EcoHimal Nepal die Betreuung von fünf Gesundheitsposten und einem Krankenhaus sicherstellt. Diese umfassende Betreuung ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Gemeinschaften, die von diesen Einrichtungen abhängig sind.
Das Projektgebiet liegt im schwer zu erreichenden östlichen Teil des Landes, einer Bergregion, die stark von Armut betroffen ist. Die Gesundheitsversorgung vor Ort wird von einem örtlich geführten Krankenhaus, sowie von fünf Gesundheitseinrichtungen, den sogenannten Health Posts, übernommen. Der Zugang zu pharmazeutischen und medizinischen Ressourcen ist dabei sehr begrenzt. Apotheker ohne Grenzen unterstützt diese Gesundheitseinrichtungen durch regelmäßige Arzneimittellieferungen und koordiniert das Projekt aus Deutschland. Durch regelmäßige Besuche vor Ort wird ein enger Austausch gefördert, um eine bedarfsgerechte Unterstützung zu gewährleisten. AoG spielt eine wichtige Rolle bei der Aufklärung und arbeitet gemeinsam mit EcoHimal Nepal an grundlegenden Behandlungs- und Therapiestandards. Dieser intensive Austausch und die Wissensweitergabe dienen der nachhaltigen und langfristigen Unterstützung der Region.
Gesicherte und nachhaltige Entsorgung von medizinischem und pharmazeutischem Abfall
2023 unterstützte Apotheker ohne Grenzen das Projekt und das Krankenhaus darüber hinaus durch einen Bau eines Incinerators. Dabei handelt es sich um einen Verbrennungsofen, der durch Höchsttemperaturen medizinischen Müll komplett verbrennt. Durch die geregelte und sachgerechte Entsorgung von medizinischem Müll kann das Risiken und Gefahren für die Umwelt minimiert werden.
Stärkung der Gleichstellung von Frauen
Was macht Apotheker ohne Grenzen in der Entwicklungszusammenarbeit
Gemeinsam mit dem lokalen Partner phect-Nepal setzen sich Apotheker ohne Grenzen seit 2017 für die Stärkung der Rechte und der Gesundheit von Frauen in Nepal ein. Im Fokus steht dabei die Aufklärungsarbeit zu wichtigen Aspekten sexueller und reproduktiver Gesundheit, um Frauen und Mädchen einen selbstbestimmten Umgang mit diesen sensiblen Sachverhalten zu ermöglichen.
Themen wie Menstruationshygiene und sexuell übertragbare Krankheiten sind in der nepalesischen Gesellschaft noch immer mit Stigmata behaftet, das Wissen ist daher meist begrenzt. Das Projekt zielt darauf ab, die soziale, gesundheitliche und rechtliche Situation von Frauen in Kathmandu nachhaltig zu verbessern und ihre Stärkung in der Gesellschaft zu fördern. Durch gezielte Aufklärungsarbeit ermöglicht man den Frauen und Mädchen, ein selbstbestimmtes Leben in Würde zu führen.
Um das Wissen an den Großteil der Bevölkerung weiterzugeben, werden ehrenamtliche Gesundheitshelferinnen, sogenannte Female Community Health Volunteers, geschult. Darüber hinaus werden ebenfalls das Lehrpersonal und Mothergroups eingebunden, um so möglichst viele unterschiedliche soziale Gruppen innerhalb der Gesellschaft zu erreichen.
Gleichberechtigter Zugang zu Schulbildung und Schutz vor sexualisierter Gewalt
Innerhalb des Projektes wurde das Lehrpersonal an staatlichen Schulen für Themen wie Menstruationshygiene sensibilisiert und Workshops für Schüler:innen unterschiedlicher Altersklassen veranstaltet. Generell sind Frauen in Nepal während ihrer Menstruation teilweise vom familiären und gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Die Mädchen erhalten kostenfreie Menstruationsartikel und bei Bedarf leichte Schmerzmittel. Dies ermöglicht ihnen auch während der Periode am sozialen Leben teilzuhaben und den Schulunterricht zu besuchen. Maßnahmen wie diese fördern nachhaltig den gleichberechtigten Zugang zu Schulbildung. Eine neue Maßnahme, die durch phect-Nepal seit dem letzten Jahr umgesetzt wird, sind Nähkurse: Frauen werden in Nähkursen geschult, um wiederverwendbare Binden herzustellen, die nachhaltige Menstruationslösungen bieten.
Selbstverteidigung und psychosoziale Betreuung
Auch in sensiblen Angelegenheiten wie häuslicher Gewalt oder sexuellem Missbrauch engagiert sich AoG gemeinsam mit phec-Nepal. Dazu werden Selbstverteidigungskurse organisiert, die Frauen und Mädchen einen besseren Schutz vor Übergriffen ermöglichen. Darüber hinaus wurde der Zugang zu kostenloser psychosozialer und rechtlicher Beratung für Betroffene etabliert, um ihnen einen geschützten Rahmen zur Aufarbeitung und Unterstützung anbieten zu können.
Spenden
Ihre Spende sichert die nachhaltige pharmazeutische Versorgung im Himalaya und die Stärkung der Gleichstellung von Frauen in Nepal.