GHA­NA

Nach­hal­ti­ge Gesund­heits­för­de­rung: Prä­ven­ti­on und Früh­erken­nung von Blut­hoch­druck und Diabetes

Dia­be­tes und Blut­hoch­druck wer­den häu­fig erst in spä­ten Sta­di­en dia­gnos­ti­ziert, weil sich die­se Krank­hei­ten meist schlei­chend ent­wi­ckeln. Lan­ge blei­ben sie uner­kannt, sel­ten füh­ren sie zu aku­ten Beschwer­den und meist schrei­ten sie mit unspe­zi­fi­schen Sym­pto­men im Ver­bor­ge­nen vor­an. Schmer­zen oder Sym­pto­me tre­ten häu­fig erst dann auf, wenn sich mög­li­che Fol­ge­schä­den bereits mani­fes­tiert haben. Uner­kannt oder unbe­han­delt füh­ren Dia­be­tes und Blut­hoch­druck zu akut lebens­be­droh­li­chen Ereig­nis­sen und weit­rei­chen­den Langzeitkomplikationen.

Auch in Gha­na sind die­se chro­ni­schen Erkran­kun­gen deut­lich auf dem Vor­marsch. Der begrenz­te Zugang zum Gesund­heits­sys­tem führt jedoch zu einer hohen Dun­kel­zif­fer an Patient:innen mit Blut­hoch­druck und Dia­be­tes und somit zu ver­mehr­ten unkon­trol­lier­ba­ren kar­dio­vas­ku­lä­ren Ereig­nis­sen, wie zum Bei­spiel Herz­in­farkt und Schlag­an­fall. Gera­de in länd­li­chen Regio­nen fehlt es an Zugang zu Gesund­heits­ver­sor­gung, die auch Dia­gnos­tik­ver­fah­ren und gege­be­nen­falls eine anschlie­ßen­de medi­ka­men­tö­se Behand­lung beinhal­tet. Ein wei­te­rer Aspekt ist die unzu­rei­chen­de Auf­klä­rung der Bevöl­ke­rung über die Erkran­kungs­bil­der, wel­che eine früh­zei­ti­ge Erken­nung ermög­li­chen kann.

Des­halb star­te­te AoG im Okto­ber 2021 in Bono, einer Regi­on in Zen­tralgha­na, ein Pro­jekt zusam­men mit dem Gha­na Health Ser­vice und dem Health Direc­to­ra­te Sun­ya­ni. Ziel die­ser Zusam­men­ar­beit ist die Ver­bes­se­rung der Dia­gno­se und Behand­lung von Dia­be­tes und Blut­hoch­druck. Kon­kret fan­den hier­zu umfang­rei­che Schu­lun­gen der Gesund­heits­fach­kräf­te in vier Distrikt­kran­ken­häu­sern der Regi­on Bono statt. Die­se Schu­lun­gen soll­ten Gesund­heits­fach­kräf­te beson­ders für früh­zei­ti­ge Warn­zei­chen die­ser bei­den Krank­heits­bil­der sen­si­bi­li­sie­ren. Des Wei­te­ren wur­den sie in der leit­li­ni­en­ge­rech­ten Dia­gno­se und The­ra­pie fort­ge­bil­det. Das in die­sen Schu­lun­gen erwor­be­ne und inten­si­vier­te Wis­sen sol­len die Schu­lungs­teil­neh­men­den gezielt nut­zen, um ent­spre­chen­de Prä­ven­ti­ons­kon­zep­te, wie zum Bei­spiel eine regel­mä­ßi­ge Sprech­stun­de, Scree­ning-Ange­bo­te und The­ra­pie­mög­lich­kei­ten in den bestehen­den Gesund­heits­ein­rich­tun­gen zu eta­blie­ren und zu inten­si­vie­ren. Dafür unter­stützt Apo­the­ker ohne Gren­zen auch die Bereit­stel­lung von Equip­ment zur Dia­gnos­tik, wie Per­so­nen­waa­gen und Blut­druck- und Blutzuckermessgeräten.

Im Novem­ber 2023 konn­te das Pro­jekt auf vier zusätz­li­che Kran­ken­häu­ser in der Regi­on Bono aus­ge­wei­tet wer­den. Durch die Schu­lung von wei­te­ren Ärzt:innen, Krankenpfleger:innen, Ernährungsberater:innen, Apotheker:innen und PTA kön­nen noch mehr Patient:innen und Ange­hö­ri­ge über Blut­hoch­druck und Dia­be­tes auf­ge­klärt und in regel­mä­ßi­gen Abstän­den unter­sucht werden.

Mehr Infor­ma­tio­nen über die Arbeit von Apo­the­ker ohne Gren­zen im "Pra­xis Maga­zin 07–08/2023" (PDF)