Bie­le­feld

Phar­ma­zeu­ti­sche Unter­stüt­zung der huma­ni­tä­ren gynä­ko­lo­gi­schen Sprech­stun­de des Gesund­heits­am­tes Bielefeld

In Deutsch­land leben zahl­rei­che Frau­en in einer medi­zi­ni­schen Grau­zo­ne – ohne Kran­ken­ver­si­che­rung, ohne Zugang zu regu­lä­rer ärzt­li­cher Ver­sor­gung, oft ohne Papie­re. Vie­le die­ser Frau­en mei­den aus Angst vor Behör­den, Scham oder man­geln­den Sprach­kennt­nis­sen den Weg in eine Arzt­pra­xis. Beson­ders im Bereich der Gynä­ko­lo­gie führt die­se Unsicht­bar­keit zu gra­vie­ren­den Risi­ken – für die Frau­en selbst, aber auch für unge­bo­re­ne Kin­der. Vor allem eine adäqua­te, leit­li­ni­en­ge­rech­te Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung ist bei der The­ra­pie die­ser Pati­en­tin­nen mit den vor­herr­schen­den Erkran­kun­gen essen­ti­ell für den The­ra­pie­er­folg, da auch hier der Zugang stark ein­ge­schränkt ist.

Um die­sem Umstand zu begeg­nen, wur­de in Bie­le­feld ein weg­wei­sen­des Pro­jekt ins Leben geru­fen: die huma­ni­tä­re gynä­ko­lo­gi­sche Sprech­stun­de im städ­ti­schen Gesund­heits­amt. Initi­iert vom Medi­Netz Bie­le­feld e.V. und in enger Zusam­men­ar­beit mit dem Gesund­heits- und Sozi­al­amt der Stadt, ist die Sprech­stun­de eine siche­re Anlauf­stel­le für medi­zi­nisch nicht ver­sorg­te Frau­en jeden Alters. Ziel ist es, ihnen kos­ten­freie, anony­me und nied­rig­schwel­li­ge gynä­ko­lo­gi­sche Betreu­ung zu ermög­li­chen – unab­hän­gig von Ver­si­che­rungs­sta­tus, Her­kunft oder Aufenthaltsrecht.

Die Sprech­stun­de fin­det zwei­mal wöchent­lich in den Räu­men des Gesund­heits­amts statt. Laut Bedarfs­ana­ly­se ist mit etwa 25 — 30 Pati­en­tin­nen pro Monat zu rech­nen – Ten­denz steigend.

Da für das Pro­jekt kei­ne phar­ma­zeu­ti­schen Struk­tu­ren zur Ver­fü­gung ste­hen, unter­stüt­zen wir zusam­men mit der Apo­the­ken­auf­sicht und der Amts­apo­the­ke­rin die Arz­nei­mit­tel­ver­sor­gung durch Bera­tung, Beglei­tung und Schu­lung des medi­zi­ni­schen Teams vor Ort. Zudem unter­stüt­zen wir bei der Logis­tik und der Finanzierung.

Die gynä­ko­lo­gi­sche Sprech­stun­de ist ein Bei­spiel dafür, wie kom­mu­na­le Initia­ti­ve, zivil­ge­sell­schaft­li­ches Enga­ge­ment und fach­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit gemein­sam Lücken im Sys­tem schlie­ßen kön­nen – und dabei Men­schen errei­chen, die sonst kei­nen Zugang zu gesund­heit­li­cher Ver­sor­gung hätten.

Bie­le­feld

Pro­jekt­fak­ten

Lauf­zeit

seit 2025

Pro­jekt­part­ner

Gesund­heits­amt Bielefeld

Spen­den

Ihre Spen­de sichert die phar­ma­zeu­ti­sche Ver­sor­gung in Koope­ra­ti­on mit dem Gesund­heits­amt Bielefeld.

Pro­jek­te Deutsch­land: Unser Enga­ge­ment inner­halb Deutschlands

Gesund­heit ist ein Men­schen­recht. Den­noch gibt es auch in Deutsch­land zahl­rei­che Men­schen, die kei­nen oder nur ein­ge­schränk­ten Zugang zu medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung haben. Betrof­fen sind ins­be­son­de­re woh­nungs­lo­se Men­schen, Per­so­nen ohne Kran­ken­ver­si­che­rung sowie Men­schen, die aus finan­zi­el­len oder büro­kra­ti­schen Grün­den kei­ne adäqua­te Gesund­heits­ver­sor­gung erhal­ten. Apo­the­ker ohne Gren­zen setzt sich dafür ein, die­se Ver­sor­gungs­lü­cke zu schließen.