Der Eingang des Gesundheitszentrums in Hanga

TAN­SA­NIA

Gro­ße Fort­schrit­te in der Gesund­heits­ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung im länd­li­chen Raum

Bereits seit 2008 arbei­tet Apo­the­ker ohne Gren­zen mit der Bene­dik­ti­ner­ab­tei in Han­ga, im länd­lich gepräg­ten Süden Tan­sa­ni­as, zusam­men und unter­stützt das dor­ti­ge Gesund­heits­zen­trum fach­lich, finan­zi­ell und logis­tisch. Das Gesund­heits­zen­trum, wel­ches ursprüng­lich als klei­ne Gesund­heits­sta­ti­on gegrün­det wur­de, ist über die Jah­re zu einem unent­behr­li­chen Pfei­ler der Gesund­heits­ver­sor­gung der umlie­gen­den Bevöl­ke­rung gewor­den. Die pro­fes­sio­nel­le Aus­stat­tung und die fach­li­che Kom­pe­tenz der Mit­ar­bei­ten­den ist in der Regi­on weit bekannt, sodass vie­le Patient:innen die teils lan­ge Anrei­se in Kauf neh­men, um von der qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Behand­lung zu profitieren.

tan­sa­nia

LÄN­DER­FAK­TEN

Bevöl­ke­rung

Ca. 50 Millionen

Bevöl­ke­rungs­dich­te

69 Per­so­nen je km2

Human Deve­lo­p­ment Index (HDI)

Platz 160 von 191

Pro­jekt­in­for­ma­tio­nen

Pro­jekt­lauf­zeit

Seit 2008

Pro­jekt­part­ner

Bene­dik­ti­ner­ab­tei St. Mau­rus in Hanga

Pro­jekt­re­gi­on

Han­ga, Ruvu­ma Regi­on im Süden Tan­sa­ni­as, nächs­te grö­ße­re Stadt Songea

Gro­ße Fort­schrit­te in der Gesund­heits­ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung im länd­li­chen Raum

Apo­the­ker ohne Gren­zen unter­stützt in Tan­sa­nia bereits seit über 15 Jah­ren das Gesund­heits­zen­trum der Bene­dik­ti­ner­ab­tei in Han­ga. Ohne das Klos­ter und den uner­müd­li­chen Ein­satz von Bru­der Luci­us, dem lei­ten­den Mönch des Gesund­heits­zen­trums, hät­ten die Bewoh­ner in Han­ga nur unzu­rei­chen­den Zugang zu essen­ti­el­len Basis­me­di­ka­men­ten. Das nächs­te Kran­ken­haus und somit die Mög­lich­keit zur Ver­sor­gung mit Medi­ka­men­ten befin­den sich im 42 km ent­fern­ten Son­gea. Um dort­hin zu gelan­gen, fehlt es den meis­ten Bewoh­nern der Regi­on an Geld und Trans­port­mög­lich­kei­ten. Daher ist die Bevöl­ke­rung auf eine medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung durch die Gesund­heits­sta­ti­on des Klos­ters ange­wie­sen. Unter ande­rem durch die Unter­stüt­zung von Apo­the­ker ohne Gren­zen konn­te die Gesund­heits­sta­ti­on in den letz­ten Jah­ren immer wei­ter aus­ge­baut wer­den und hat sich mitt­ler­wei­le zu einem Health Cen­ter ent­wi­ckelt. Seit 2018 gibt es einen funk­tio­nie­ren­den Ope­ra­ti­ons­saal, in dem vor allem Kai­ser­schnit­te gemacht und Leis­ten­brü­che ope­riert wer­den. Ein beson­de­res High­light im Jahr 2022 war die Errich­tung einer neu­en Mut­ter-Kind-Abtei­lung mit acht Zim­mern und die Anschaf­fung eines Ultra­schall­ge­rä­tes für die Schwan­ger­schafts­vor­sor­ge. Auf­grund der aus­ge­bau­ten Ser­vice­leis­tun­gen und guten medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung, stieg so die Zahl der Ent­bin­dun­gen im Gesund­heits­zen­trum ste­tig an. Dadurch konn­te der Schutz der wer­den­den Müt­ter erhöht und die Kin­der­sterb­lich­keit wei­ter gesenkt wer­den. Das Ope­ra­ti­ons­an­ge­bot wur­de wei­ter aus­ge­dehnt und ein dia­gnos­ti­sches Gerät zur Bestim­mung von Blut­pa­ra­me­tern angeschafft. 

Auch in der gesund­heit­li­chen Basis­ver­sor­gung wur­den wei­te­re wich­ti­ge Zie­le erreicht, Eng­päs­se bei Medi­ka­men­ten sind sel­ten gewor­den. Die enge Zusam­men­ar­beit zwi­schen AoG und dem loka­len Team führt zur mess­ba­ren Ver­bes­se­rung der Gesund­heits­ver­sor­gung. Neben Patient:innen mit aku­ten Infek­tio­nen suchen immer mehr Men­schen mit chro­ni­schen Erkran­kun­gen das Zen­trum auf, um sich dort behan­deln zu las­sen. Mit stei­gen­der Nach­fra­ge wird eine effi­zi­en­te Lager­hal­tung in der Apo­the­ke des Zen­trums immer wich­ti­ger. In enger Zusam­men­ar­beit mit dem loka­len Team wur­de ein Lager­ma­nage­ment-Sys­tem auf­ge­baut, wel­ches es ermög­licht, den Arz­nei­mit­tel­be­darf regel­mä­ßig zu über­prü­fen und Medi­ka­men­te recht­zei­tig nach­zu­be­stel­len. Nach Rück­spra­che mit dem loka­len medi­zi­ni­schen Per­so­nal wird so das Arz­nei­mit­tel­la­ger opti­miert und kon­ti­nu­ier­lich an die medi­zi­ni­schen Bedürf­nis­se ange­passt, um alle Patient:innen jeder­zeit opti­mal mit Arz­nei­mit­teln ver­sor­gen zu kön­nen. Im Rah­men meh­re­rer Schu­lun­gen ver­mit­tel­ten die AoG-Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin­nen dem Apo­the­ken­team wich­ti­ge Aspek­te zur sach­ge­rech­ten Arz­nei­mit­tel­la­ge­rung und der Erken­nung von qua­li­ta­tiv min­der­wer­ti­gen Arz­nei­mit­teln. Die inten­si­ve und kon­struk­ti­ve Zusam­men­ar­beit zwi­schen AoG und dem Team der Gesund­heits­sta­ti­on führ­ten auch in die­sem Jahr zu einer mess­ba­ren Qua­li­täts­ver­bes­se­rung der Gesund­heits­ver­sor­gung der loka­len Bevölkerung. 

Wäh­rend des letz­ten Pro­jekt­be­suchs durch die ehren­amt­li­che Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin Dr. Chris­ti­na Schmidt und unse­rer Phar­ma­zeu­tin im Prak­ti­kum Lil­li Mey­er im Okto­ber 2023 konn­ten das Lager­ma­nage­ment der Apo­the­ke wei­ter ver­bes­sert wer­den. Bei­spiels­wei­se unter­stützt AoG das loka­le Fach­per­so­nal bei der Digi­ta­li­sie­rung der Arz­nei­mit­tel­be­stän­de und schult den Umgang mit Excel. Außer­dem konn­te zusam­men mit den Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin­nen die Apo­the­ke neu struk­tu­riert wer­den, wodurch nun mehr Lager­platz zur Ver­fü­gung steht. Gera­de im Hin­blick auf die ste­tig stei­gen­den Zah­len an Patient:innen und den somit wach­sen­den Bedarf von Arz­nei­mit­teln ist dies enorm wich­tig. Wei­ter­hin fand eine Schu­lung zur Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Ärzt:innen und Apo­the­ke statt. Denn die­se stellt die Grund­la­ge für eine an die Ver­schrei­bungs­prak­ti­ken und the­ra­peu­ti­schen Leit­li­ni­en ange­pass­te Lager­hal­tung in der Apo­the­ke dar.

Spen­den

Ihre Spen­de sichert die Zukunft der Gesund­heits­ver­sor­gung der Men­schen in Han­ga im Süden Tansanias.