Im Mai 2006 erschütterte wieder einmal ein Erdbeben Indonesien. Der Inselstaat im Westpazifik liegt auf einem Vulkangürtel, dem „Feuerring.“ Hauptbetroffen von dem Beben mit der Stärke 5.9 auf der Richterskala war die dicht bevölkerte Insel Java mit den Provinzen Yogyakarta und Central Java, in denen 6.740 Todesopfer, 45.000 Verletzte und 1.8 Mio. Obdachlose zu beklagen waren.
Innerhalb weniger Stunden erreichten die ersten Hilfsorganisationen mit Rettungsteams, Arzneimitteln und anderen lebensnotwendigen Materialien die Insel. Unter der Koordination der Vereinten Nationen wuchs innerhalb der nächsten Tage ein Netzwerk an Hilfseinheiten heran. Diese akute erste Notfallphase wurde von den Apothekern ohne Grenzen in Kooperation mit der Hilfsorganisation humedica e.V. unterstützt.
Aufgrund der unzureichenden Katastrophenvorbereitung der nationalen Gesundheitseinrichtungen und der massenhaften und teilweise unkoordinierten Arzneimittelspenden erhielt PSF-CI (Pharmaciens sans Frontieres – Comité International) die Anfrage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur fachgerechten Unterstützung.