ERDBEBEN IN DER TÜRKEI UND SYRIEN
8. FEBRUAR 2023 UND DIE FOLGENDEN TAGE
ERDBEBEN IN DER TÜRKEI UND SYRIEN
Nachdem die Nachricht über das Erdbeben bekannt wurde, reagierte Apotheker ohne Grenzen (AoG) schnell: das erste Einsatzteam für die Katastrophenhilfe wurde aktiviert und ein Spendenaufruf gestartet. In Kooperation mit der Organisation NAVIS e.V. wurden fachlich kompetente Einsatzkräfte entsandt. Der AoG-Schwerpunkt sollte auf der pharmazeutischen Versorgung liegen, der von NAVIS e.V. auf die Trinkwasseraufbereitung und medizinische Soforthilfe.
13. FEBRUAR 2023
Rückkehr nach kurzem Einsatz
Das gemeinsame Einsatzteam von NAVIS e.V. und Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. kehrt aus dem Einsatz in der Türkei zurück. Obwohl anfänglich geplant war, medizinisch-pharmazeutische Nothilfe-Camps zu errichten, stellte sich vor Ort heraus, dass die betroffenen Gebiete bereits ausreichend versorgt waren. Das Team entschied eigenständig, diese nicht zu errichten, sondern niedrigschwellige Hilfsangebote zu entwickeln, um die medizinische und pharmazeutische Infrastruktur zu unterstützen.
Apotheker ohne Grenzen setzt sich weiterhin für zusätzliche Hilfsoptionen ein, spricht mit lokalen Organisationen über Unterstützungsangebote und plant, Medikamentenlieferungen nach Syrien zu senden. Die Organisation respektiert lokale Katastrophenschutzstrukturen und entscheidet bewusst, keine Einsätze durchzuführen, die nicht bedarfsgerecht sind.
AoG-Geschäftsführerin Eliette Fischbach dankt den Einsatzkräften und betont, dass AoG trotz des fehlenden klassischen Nothilfe-Einsatzes effiziente Hilfe leisten wird. Sie bedankt sich bei NAVIS e.V., den Spender:innen und Unterstützer:innen und verspricht, weiterhin pharmazeutische Hilfe in die Erdbebenregionen zu bringen.
20. FEBRUAR 2023 UND FOLGENDE TAGE
Erstausstattung von Arzneimitteln
Apotheker ohne Grenzen unterstützt eine Hilfsaktion für die Erdbebenopfer, indem sie schnell eine Erstausstattung von Arzneimitteln im Wert von knapp 2.000 Euro organisiert. Diese Medikamente wurden für ein Arztmobil bereitgestellt, das von ihrem langjährigen Partner "Armut und Gesundheit in Deutschland e.V." in die Türkei in die Erdbebengebiete entsendet wurde. Die ehrenamtlichen Mainzer Apothekerinnen Andrea Adrian und Christine Gerdum liefern die Medikamente von Apotheker ohne Grenzen persönlich an das Arztmobil und ermöglichten somit schnelle pharmazeutische Hilfe.
Außerdem werden mit der Hilfe von Aid Pioneers und anderen Organisationen gemeinsam weitere Hilfslieferungen von medizinischen Verbrauchsgütern organisiert.
22. MÄRZ 2023
Kooperation mit MAPS TURKey
Apotheker ohne Grenzen Deutschland und Österreich waren mit zwei Einsatzkräften in der Türkei, kooperieren mit MAPs Turkey und verteilen Medikamente in Syrien. Sie erkundeten die Situation vor Ort, betonten die Bedeutung einer zuverlässigen Partnerschaft und planen langfristige Hilfe für die Erdbebenopfer.
MAI 2023
Arzneimittellieferungen für syrien
AoG hat erfolgreich Arzneimittellieferungen für 10 Gesundheitsposten in Syrien über den Partner MAPs Turkey bereitgestellt. Die Liste mit dringend benötigten Medikamenten wurde ermittelt und in den betroffenen Regionen verteilt. Diese Gesundheitsposten sind entscheidend für die Grundversorgung der Bevölkerung, die noch unter den Folgen des Erdbebens im Nordwesten Syriens leidet. Die Unterstützung durch lokale Partner:innen ist für AoG essenziell, um einen wichtigen Beitrag zur Arzneimittelversorgung in der Region zu leisten.
Bis zum heutigen Tag werden weiterhin Partnerorganisationen unterstützt. Es wird geplant, ein Langzeitprojekt in Syrien zu etablieren.
DANKE für jede Spende und Unterstützung, die uns diese Hilfe ermöglicht!
13.02.2024
ausblick 2024
Über ein Jahr ist vergangen, seitdem am 06.02.2023 verheerende Erdbeben ganze Dörfer in Nordsyrien und in der südlichen Türkei zerstört haben. Trotzdem haben Zehntausende Menschen, die durch die Katastrophe vertrieben wurden, noch immer kein neues Zuhause gefunden. Die lokalen Konflikte verschärfen sich weiter und die internationale Aufmerksamkeit nimmt ab, wodurch die Hilfsgelder schwinden.
Im Februar 2023 reagierte Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. (AoG) schnell und entsendete ein erstes Einsatzteam für die Katastrophenhilfe und startete einen Spendenaufruf.
Zwölf Monate später hat die Türkei mit dem Wiederaufbau ihrer zerstörten Städte und Gemeinden begonnen. Viele Menschen befinden sich immer noch in provisorischen Hilfslagern. Im Nordwesten Syriens gibt es kaum Fortschritte beim Wiederaufbau. Die Erdbeben haben eine bereits schwere Wohnungskrise verschärft.
Zum heutigen Stand sind noch zweckgebundene Spenden aus der Nothilfe übrig, mit denen AoG mit dem Partner MAPS im Gespräch ist. Das Projekt soll einen stärkeren Fokus auf den Wiederaufbau nachhaltiger Strukturen haben und befindet sich aktuell in Planung. Auch Apotheker ohne Grenzen Österreich beteiligt sich an diesem gemeinsamen Projekt.
Mehr Transparenz bei Spenden
Als Unterzeichnende der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) haben wir uns dazu verpflichtet, 10 Punkte zu veröffentlichen, die es Ihnen ermöglichen, unsere Glaubwürdigkeit und unsere Mission zu überprüfen. Lesen Sie hier mehr dazu.
Keine Arzneimittel spenden
Uns erreichen viele Anfragen, ob man auch alte Arzneimittel spenden oder Sammlungen organisieren soll. Grundsätzlich ist das nicht sinnvoll. Lesen Sie hier mehr dazu.